8.8.14

USA Reise 15. Tag "Am Grand Canyon"

6:30
Die Nacht war kalt. Wir wachen früh auf und lesen, lassen uns Zeit und genießen den warmen Morgen.

12:00
Wir bewegen uns nach South Rim. Das ist einer der beiden großen Aussichtspunkte im Grand Canyon Nationalpark. 


Wie von einem Magneten angezogen fädeln sich die Autos aus den angrenzenden Straßen in die Caravane zum vielleicht größten Naturwunder dieser Erde. 


Die 25 Dollar Eintritt brauchen wir nicht bezahlen, wir haben einen Pass und rollen auf den überfüllten Parkplatz. 

Ein betörender Duft von den Nadelbäumen rechts und links des Weges begleitet uns. Überraschender Weise geht der Canyon nicht hoch, sondern entfaltet aus der Ebene des Waldes seine plötzliche Tiefe. 


Eigentlich sind wir im Strom der Touristen nicht besonders glücklich. Eine chinesische Reisegruppe, alle klein, flink und freundlich, schwirrt wie junge Küken der Fütterung entgegen. So treiben wir, im Strom der Pilgerer dem Aussichtspunkt entgegen. 

Und nun passiert etwas mit uns, wo Worte fehlen. 


Hat Natur ein größeres Wunder? Die Stimmen der Küken verschwinden. Es wird still. 


Die Übermacht des Eindrucks hat göttliche Kraft. 


Jede Übertreibung verliert ihr Möglichkeit. 


Willenlos ergeben starrt man in das unfasslich Tiefe. 


Das Auge nicht abwendend wird man zum Kind. Der Mutter Natur ergeben. 


Jana steigen die Tränen in die Augen. Was bedeutet das Leben?


Allein nur dieser Augenblick zeigt Gewalt, Farben, Tiefe, Weite - alles! Und relativiert jedes bekannt geglaubte Gefühl für Dimensionen. Fast gierig halten wir fest, was nicht festzuhalten geht. 



Der Grand Canyon offenbart ungeahnte Einblicke in Schluchten, die von den kraftvollen Wassern des Colorado Rivers im Laufe von Jahrmillionen in den Fels des Colorado Plateaus geschliffen wurden. 


In seinen Felswänden legt der Grand Canyon Millionen Jahre geologischer Geschichte frei.


Wir kehren um. Durstig und überfüllt mit Eindrücken erstürmen wir den Kühlschrank in unserem fahrenden Hotel.


Die Nacht kommt schnell.
Die Fahrt geht zurück auf die 64 in Richtung "Route 66". Hier liegt Seligmann, ein Kleines Nest zwischen dem Grand Canyon und Las Vegas.