Das Seitenteil unseres fahrenden Hotels lässt sich im stehen nach außen fahren und verzaubert den Innenraum zu einem Foyer sondergleichen. Auf diesen Luxus müssen wir zur Zeit verzichten. Nach über 1000km der erste Defekt. Kein ernsthaftes Problem. Die Fahrtüchtigkeit ist nicht beeinträchtigt. Mal sehen was wird.
Unser Schiff bewegt sich mit 55 mils pro houre auf die 15, in Moreno Valley geht es rechts ab in Richtung Palm Springs.
Das Gebirge nimmt zu. Wir fahren lange aufwärts.
14.30
Die "Oase der Reichen" lesen wir im Beadeker. Ein ehemaliger Kurort. Zu Hollywood Zeiten machte die Prominenz hier Urlaub. Seit dem gehört der Ort zu den bevorzugten Feriendomizilen der oberen Zehntausend.
Der Wald an Windrädern sorgt für Strom in der Wüstenstadt.
Das Gebirge nimmt zu. Wir fahren lange aufwärts.
12.45
Tanken.
Ich kaufe für 100 Dollar Benzin. Die Einheit wird in Gallonen gerechnet. Du kannst nicht einfach Tanken und zahlen, sondern mußt umständlich abschätzen wie viel du brauchst, kaufst es und füllst es ein. Hast du mehr bezahlt, als du brauchtest, bekommst du die Dollar zurück.
14.30
Wir durchfahren den Joshua Tree National Park.
Ich lese im Reiseführer.
"Die Mormonen, die im 19. Jarhundert die unwirtliche Mojana-Wüste auf ihrem Weg nach Westen durchquerten, müssen sich gefühlt haben wie das Volk Israel auf seiner leidvollen Wanderung in das gelobte Land: Wassermangel und sengende Hitze setzten ihnen zu und die Wüßte schien kein Ende zu nehmen. So erinnerten sie die bis zu 12 Meter hohen Yuccabäume mit gen Himmel gerichteten Ästen an den Propheten Josua, der seinem Volk mit weit ausholender Geste den Weg wies- der Name Joshua Tree war geboren."
16.00
Mittag im Road Bear, in unserem fahrenden Hotel. In der Sonne hält man es nur kurz für ein Foto aus.
Eine Stichstraße führt zum Keys View in den Little San Bernadino Mountains
18.00
Wüste. Geil. Heiß. Atemberaubend.
Die Zeitzone wird durchquert. Wir fahren der Dunkelheit schneller entgegen, als die Uhr verkraftet. Um 20.00, als wir nach fast 600 km unser Camp Ground in Salome erreichen, sieht man die Hand vor Augen nicht. Auch das Büro ist dunkel. Ein Brief am Office mit der Aufschrift "Mister Mesgarha" lässt uns erfreuen. Wir haben Stellplatz 016. das Gelände ist großflächig, gepflegt und einladend. Der Pool plätschert. Lampen leuchten auf Orangenbäume, der Schotter unter den Schuhen knirscht beim gehen. Warm ist die Nacht. Fast heiß. Wir schauen uns um. Und bemerken schnell. Wir sind die einzigen.