30.7.14

USA Reise 6.Tag "Road Bear"

"Der Traum vom Fahren. Du steigst in deine Maschine und lässt alles hinter dir. Alle Gedanken, alle Pläne, alle ungelebten Stunden. Die Bewegung ist der Rausch, der Herzschlag, das nicht enden wollende Gefühl der Überwindung."  
(aus meinem roten Notizbuch)

Früh raus. Ich bin eher der Typ, der früh gerne länger liegen bleibt, so etwa bis zum Nachmittag, der frühstückt, wenn die anderen Mittag essen. Der am Abend wach wird, wenn die anderen müde werden und zur Nacht lebendig ist, wenn alles schläft. 

Wir ziehen schwere Koffer hinter uns her. Schwer wie Felsensteine, hinunter in den Schlund der Subway an der Station Powell, Market Street, am Laden "forever 21". Die Rolltreppen sind kaputt und meine Marathon Beine murren, beim Tragen der Koffer.



Komisch, der Geruch der Untergrundbahnen ist überall gleich. Ob du in Budapest, Wien, oder Moskau bist. Der süßlich Duft ist international und erinnert mich an meine Kinheit. Meine Berliner Kindheit in San Francisco so zusagen.


Autos wie Hotelzimmer groß stehen hier auf dem Platz irgendwo in Oakland. Der Mann, der uns abholt, duftet nach gutem Parfüm. Hier spricht man auch deutsch. Die Einweisung geht routiniert von statten, dauert aber ewig. Wir stehen am Tresen des Büros und reden über das Wenn und Aber von Kratzern, Beulen, Unfällen. Für alles gibt es eine Regel im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, für jedes Detail eine Klausel und du stehst in der morgendlichen Sonne mit dem Automatenkaffee in der Hand und betest, das die Prozedur bald ein Ende hat.


135 km später halten wir in Salinas, unweit der Küstenstraße "1", laufen zum Pazifik und beobachten tausende Möwen, die über den Wellen ihre Kreise ziehen. Im Bodden schwimmen Robben, deren Rufe bis in die Nacht zu hören sind und sich in unseren Schlaf mischen.