17.8.15

1. Etappe von Blankenstein nach Spechtsbrunn

7:00
Grau und nass grüßt der Morgen. Durch die Tür schiebt sich morgendlicher Bratenduft. Bloß nicht. Die Thüringer Küche hat einen verzweifelten Hang zum Fleisch. Fleisch mit Fleisch und dazu gibt es Fleisch. Immer nur Fleisch. Und Sauce. Die Pension "Zum Rennsteig" liegt an einer kleinen brüllenden Straße, lange LKWs schieben und schnaufen sich seid den frühen Morgenstunden an meinem Fenster vorbei und unterbinden jeden Schlaf.


7:30
Die sind doch wahnsinnig denke ich. Ich komme hier her, möchte etwas Rennsteig Luft schnuppern, es gemütlich angehen lassen und werde von Ulli Röder, dem Chef und Organisator, gestern Abend in die schnelle Gruppe verfrachtet. ("Das schaffst du!) Ich in die schnelle Gruppe... Naja, jedenfalls kann ich jetzt noch bummeln. Die erste Gruppe, die den Weg also ruhiger angehen wird, startet schon in einer halben Stunde.

9:30 Start
Vorher noch einen kleinen Stein aus der Selbitz gefischt und mitgenommen auf die lange Tour. In fünf Tagen werde ich selbigen Stein in Hörschel in die Werra werfen. Das ist der Brauch. Man überbringt eine Botschaft. In der Hoffnung dass der Bote ankommt.




Am entscheidenden Hinweis Schild noch ein Foto gemacht. Rechts neben mir Sandra eine freundliche und vor allem schnelle Läuferinnen aus Dresden.



Das Starterfeld der Spitzenläufer dass mich versehentlich mit besetzte macht sich fertig. Der Sieger der heutigen Etappe wird unter 3 Stunden bleiben.



Uli Röder, der Chef und Organisator vom ganzen gibt das Startzeichen.

Und dann geht es los Blankenstein hoch, mächtig gewaltig. Schlegel, Krumbach Brennersgrün, am Wetzstein vorbei nach Steinbach wir überqueren die Haslach. Die Orte und Symbole Rauschen vorbei und schnell bemerke ich das mir das zu schnell ist. Wir verlangsamen das Tempo in unserer Dreiergruppe etwas. Es ist zum aushalten, aber der Regen quält. Ich habe zu wenig an. Ich friere. Aber es geht. Freundliche Helfer reichen uns Tee. Oder auch Riegel, Cola, Wasser.

Bei Kilometer 14 verlaufen wir uns. Wir laufen 2 km ins Tal herunter und bemerken dort wir haben den Weg verlassen. Also wieder zurück, den Berg hoch 100 Höhenmeter umsonst. Das nagt an den Nerven. Vor allem, wenn man noch so viel vor hat.

Aber in jedem schlechten steckt das Gute. Ich erreiche nach 5 Stunden 7 Minuten des Ziel freudig lächelnd und mein erster Ultra Marathon ist geboren. Durch Zufall. Das entscheidende entsteht nebenbei. Wir sind 44 km gelaufen, es sollte nur 40 sein. Dabei haben wir 1000 Höhenmeter gemacht.

Die Beine sind jetzt schwer. Es regnet ohne Unterlass. Jetzt wird Abendbrot gegessen und zeitig schlafen gegangen. Morgen warten wieder 40 km. Spannend.

Warum mache ich das eigentlich?


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