14.8.14

USA Reise 21.Tag "Going home"

"You have to pay!" 
Why?! 
"Your baggage is to big, you have to pay 200 Dollar, or you have to change it." 


Gleichgültig und etwas müde schaut die Dame vom Schalter der United Airlines über den Tresen. Durch die Scheibe leuchtet unser Flieger. Mir steigt das Blut zu Kopf. "What is to be done? "You have to change it."

200 Dollar Strafe für 5 Kilogramm Übergewicht in je 2 der 4 Koffer. Keine Chance. 


Wir ziehen uns in der großen Wartehalle des International Airport San Francisco zurück, öffnen unsere Koffer. Schmeißen Unwichtiges weg (was ist unwichtig?!), verteilen das schwere Gepäck, tauschen aus, bis schließlich keiner der vier Koffer mehr über dreiundzwanzig Kilogramm wiegt. 

9:20 Ortszeit in SFO
Die Maschine steigt in den Himmel. Wir fliegen nach Chicago.

15:05 Ortszeit in Chicago 
Wir landen nach knapp 4 Stunden.


18:04
Abflug nach München. Das Flugzeug ist sehr groß. Vor mir ein eigener Bildschirm. Filme, Hörbücher,...auch eine digitale Landkarte.


Eine Stewardess bringt deutsche Zeitungen. Wir starren auf die Titelseite. Nein! Bitte nicht! Robbin Williams hat sich umgebracht. 


Für mich der wichtigste Satz aus dem Artikel: "Ein Komiker ist immer auch ein Arzt." - tröstet schwer über den Verlust hinweg.

21:14
Viele schlafen in Decken gehüllt. Manche nicht. Darf man schon müde sein? 
Welche Zeit ist jetzt? Die kleinen Fernseher zeigen Filme. Antonia wird den Rekord von vier Filmen aufstellen. Ich sehe mir einen Bericht über den "Ironman" in Melbourne an. Sehr extrem.

Meine Gedanken gleiten ab. Da ist die Medailie im Rucksack. Man, bin ich stolz auf die. So, als würde ich Olympiagold nach Hause bringen. Vor 3 Wochen flogen wir geradezu an uns selbst vorbei in die andere Richtung. Wir haben die Golden Gate Bridge gesehen und ihren tanzenden Busfahrer, sind Rikscha am Fisherman's Wharf gefahren, sind mit unserem fahrenden Hotel die Küstenstraße am Pazifik nach Santa Barbara gerollt. Da war das geile Auto, ohne Namen. Drei Tage sind wir kreuz und quer mit ihm durch LA gedüst, haben in Holywood die Oberen Zehntausend besucht und voll gedröhnte Junkis auf der Straße liegen sehen. Wir waren in der Einsamkeit von Salome, haben das Beten gelernt vor den Schluchten des Grand Canyon. Wir waren auf der Route 66 - lebendig, wie in einem Film und verloren Dollar am Roulettetisch in Las Vegas. Und dann diese Riesen. Die Bäume im Yosemite! Die haben schon zu Christi Geburt gelebt. Zeit ist eben nur ein Anhaltspunkt.


4000 Kilometer Strecke lang, durch Californien, Arizona und Nevada, fanden wir uns in guten Händen. Offene Arme überall.  

12:30
Landeanflug in München. Schön, wieder mit der deutschen Sprache zu hantieren. Wir kaufen drei Flaschen Whiskey und ich erkläre der Kassiererin, dass drei Mahlzeiten am Tag völlig ausreichend sind.

11.30.
Start in Richtung Dresden 


12:32
22 Stunden sind wir nun schon unterwegs. Davon allein 16 in der Luft. 
Wir sind dem Tag hinterher geflogen und haben ihn eingeholt.Der Kreis schließt sich. Gleich sind wir in Dresden. Wieder da, woher wir kamen.

Jean Paul hat mal gesagt: 
"Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt Leben Reisen ist."

Das Reisetagebuch endet hier. Es war eine wundervolle, unvergessliche und emotionale Reise, deren Bilder und Gerüche, deren Musik und ganzer Klang sich wohl erst langsam, Schritt für Schritt, entfalten wird.